Mögliche Änderung/verbesserung AutoFS/ManuelGelenkte Fahrstr

Allgemeine Fragen zum Spiel und dem Drumrum.

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BorisM
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Re: Mögliche Änderung/verbesserung AutoFS/ManuelGelenkte Fah

Beitrag von BorisM »

floflo hat geschrieben: Jetzt denk aber mal darüber nach, wie das in der Realität wäre. Insbesondere bei LZB wäre das eher kontraproduktiv, da der Lokführer bzw der Zug praktisch nicht auf ein gescheites Tempo kommt, da das Limit (an einem Signal möglw. in 1000m 0km/h) schon weit im Voraus angekündigt wird und entsprechend früh gebremst wird, damit das keine Vollbremsung wird.
Deswegen übernimmt die LZB auch Funktionen des Selbststellers: Bei einem LZB-geführten Zug wird die Fahrstraße durch die LZB eingestellt, noch bevor der eigentliche Selbststeller (der auf maximal 160km/h ausgelegt ist) die Fahrstraße stellt.
Für den Fahrdienstleiter geschieht dies transparent, ein Abschalten des Selbststellers deaktiviert sowohl den normalen Selbststeller als auch die Selbststellkomponente der LZB.

Beiden ist gemeinsam, dass die Fahrstraße nicht durch den Streckenblock angestoßen wird, sondern durch das Erreichen eines definierten ABstands vor dem Signal durch den Zug. Damit ist gewährleistet, dass die Fahrstraße so spät wie möglich eingestellt wird und damit bei Bedarf noch relativ lange umdisponiert werden kann.
MarkusGebhardt hat geschrieben:Überall wo Querfahrten passieren, gibt es bei dieser Stellwerksbauform, die hier simuliert wird, auch keinen automatischen Block.
Doch, gibt es. Ist sogar sehr verbreitet. Gerade in Bahnhöfen/Überleitstellen, wo normal einfach geradeaus gefahren wird.
MarkusGebhardt hat geschrieben: Üst ist ja freie Strecke, die Querfahrten bezogen sich ja auf Bahnhöfe und Überholungen. ;)
Aus technischer Sicht ist eine Üst in "Bahnhofstechnik" gebaut und verhält sich entsprechend anders als der (aus technischer Sicht) Selbstblock. Dass betrieblich beides ein Blocksignal ist ist eine andere Frage.
DevonFrosch hat geschrieben:Die Intelligenz der Selbststeller würde zu viel Aufwand für die Erbauer bedeuten.
Es würde ja ein "Dummer" Selbststeller reichen, der auf Anstoss eine vordefinierte (Standard-)Fahrstraße einstellt. Da müsste einzig der Anstoßpunkt definiert werden. Das dürfte für den Erbauer doch kein so schlimmer Aufwand sein?
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MarkusGebhardt
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Re: Mögliche Änderung/verbesserung AutoFS/ManuelGelenkte Fah

Beitrag von MarkusGebhardt »

BorisM hat geschrieben:
MarkusGebhardt hat geschrieben:Überall wo Querfahrten passieren, gibt es bei dieser Stellwerksbauform, die hier simuliert wird, auch keinen automatischen Block.
Doch, gibt es. Ist sogar sehr verbreitet. Gerade in Bahnhöfen/Überleitstellen, wo normal einfach geradeaus gefahren wird.
Hab nie behauptet, dass es das nicht gibt. Ich möchte hier nur den Unterschied zwischen Selbstblock auf der freien Strecke (der auch über die Überleitstellen hinweg gehen kann) und der Möglichkeit des Selbststellbetriebs (z.B. an Bahnhöfen und Abzweigen) unterstreichen. Bei ersterem wird durchgeschaltet sobald frei ist, bei zweiterem wird durch erreichen eines bestimmten Punktes die Fahrstraße angestoßen. Das darf man nicht in einen Topf werfen. :?

Selbststeller sind kein automatischer Block. Der automatische Block wird frei, wenn der nächste Streckenabschnitt frei ist (und je nach Bauform auch eine Fahrstraße in den Auto-Block gestellt ist). Selbsteller werden nicht frei, wenn eine Fahrstraße steht und der nachfolgende Abschnitt frei ist, sie werden frei, wenn der Zug sich entsprechend genährt hat.
Gruß Markus


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BorisM
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Re: Mögliche Änderung/verbesserung AutoFS/ManuelGelenkte Fah

Beitrag von BorisM »

MarkusGebhardt hat geschrieben: Ich möchte hier nur den Unterschied zwischen Selbstblock auf der freien Strecke (der auch über die Überleitstellen hinweg gehen kann)
Nein, kann er nicht. Abzweige und Überleitstellen werden technisch identisch gebaut - die Selbstblockstrecke wird hier unterbrochen. Das ist schon alleine deswegen nötig, weil an dieser Stelle ein Erlaubniswechsel möglich sein soll. Eine Überleitstelle wird also immer einer Selbststeller haben.
(Und ja, Ausnahmen von der Regel gibt es natürlich immer wieder, hier kann man z.B. einen solchen Exoten wie die Überleitstelle bei der...RhB? in Mannheim im Straßenplanum mit Handweichen nehmen - aber das sind Sonderfälle der schlimmsten Art, die man kaum findet. Solltest Du eine weitere solche Ausnahme wissen würden mich Details interessieren, bin an signaltechnischen Kuriositäten immer interessiert :-) ).
Wo ich mir aber in der Tat nicht sicher bin ist wie das beim Automatikblock der Reichsbahn war - es würde mich zwar wundern, von dem habe ich aber zu wenig Ahnung um wirklich eine Aussage treffen zu können.
Selbststeller sind kein automatischer Block.
Zutreffend. Über Weichen hinweg (ausgenommen Anschlussstellen mit Handweichen, Bauweichen, stillgelegte Weichen, ...) gibt es aber keinen "automatischen Block", sondern nur Selbststeller. Das Problem ist, dass hier der "automatische Block" hier teilweise auch für Weichenbereiche verwendet wird, da kein Selbststeller zur Verfügung steht.
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Re: Mögliche Änderung/verbesserung AutoFS/ManuelGelenkte Fah

Beitrag von DevonFrosch »

BorisM hat geschrieben:
DevonFrosch hat geschrieben:Die Intelligenz der Selbststeller würde zu viel Aufwand für die Erbauer bedeuten.
Es würde ja ein "Dummer" Selbststeller reichen, der auf Anstoss eine vordefinierte (Standard-)Fahrstraße einstellt. Da müsste einzig der Anstoßpunkt definiert werden. Das dürfte für den Erbauer doch kein so schlimmer Aufwand sein?
Das kommt auf die Position an, aber im Editor gibt es ja schon einiges an unsichtbaren Elementen (Displaykontakte, VMax*-Elemente, ...). Außerdem müssen diese Punkte von allen möglichen Punkten definiert werden, bei größeren Bahnhöfen mit ZSig an den Bahnsteigen und späteren ASig kann das aufwändig werden... Dass es eine gute Kennnis der Strecke und der Technik vorraussetzt lasse ich mal außen vor.

Ein Punkt, der bisher glaube ich noch nicht aufgetaucht ist: Was passiert eigentlich, wenn der Zug am Einschaltpunkt vorbei ist, die FS aber nicht gestellt werden kann? Soll die Fahrstraße dann in den Speicher gehen? Wenn ja, würde man die Möglichkeit nehmen, Züge an die Seite nehmen zu können, ohne den SB auszustellen, weil der SB danach unter Umständen eine leere Fahrstraße stellt. Wenn nein, was ist dann bei LZB-Strecken, wo der Anstoßpunkt bei 3-4 km (= 3-4 Signalblöcke) vor dem Signal liegt, falls dazwischen 1 (oder 2) Züge sind, die schon eine FS haben?

Die Umsetzung dieses Features würde aber auch zufolge haben, dass es einige Stellwerke gäbe, die über weite Strecken ohne Interaktion auskommen, wo der Fdl nur noch zuschaut ;-) Wenn ich mir überlege, dass einige Erbauer schon Halbschranken- oder Radar-BÜs als Fdl-überwachte BÜs einbauen, nur um Stellwerke "interessanter" zu machen...

Gruß,
DevonFrosch
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Re: Mögliche Änderung/verbesserung AutoFS/ManuelGelenkte Fah

Beitrag von DLichti »

DevonFrosch hat geschrieben:Die Umsetzung dieses Features würde aber auch zufolge haben, dass es einige Stellwerke gäbe, die über weite Strecken ohne Interaktion auskommen, wo der Fdl nur noch zuschaut ;-) Wenn ich mir überlege, dass einige Erbauer schon Halbschranken- oder Radar-BÜs als Fdl-überwachte BÜs einbauen, nur um Stellwerke "interessanter" zu machen...
Ich persönlich finde nicht, dass ein Stellwerk allein durch höheren Interaktionsaufwand interessanter wird. Interessant wird es für mich in dem Maße wie die anfallenden Aufgaben und Entscheidungen schwierig zu automatisieren sind. Für mich verliert ein Stellwerk jedenfalls nicht, wenn dort die Hauptfahrwege weitestgehend automatisiert sind.

Mit den aktuell verfügbaren (manuellen) AutoFS ist das ja schon weitestgehen möglich. So wie ich das sehe würde sich durch die Umsetzung der vorgeschlagenen verzögerten AutoFS vor allem der Aufwand zum Einstellen einer Fahrstraße, die nicht der Automatik entspricht, von 6 oder 7 (AutoFS auflösen, alternative FS stellen, AutoFS aktivieren) auf 2 (alternative FS stellen) Tastendrücke reduzieren. Die Aufgaben die dabei wegfallen wären beispielsweise mit einem Mausmakro relativ einfach zu automatisieren, also uninteressant. Was bliebe wäre die Auswahl des alternativen Fahrweges und vor allem die Entscheidung, einen Zug überhaupt kreuzen oder vom Hauptfahrweg abweichen zu lassen. Diese Aufgaben sind vergleichweise schwierig bis sehr schwierig zu automatisieren, also interessant.

Wenn die Funktion auch noch halbwegs realistisch ist, dann gibt es für mich, abgesehen vom Programmier- und Einbauaufwand, keinen Grund, inbesondere keinen spielerischen Grund, der dagegen sprechen würde. Wer Freude an den betroffenen AutoFS hat kann sie dann ja immernoch deaktivieren.

David
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txkxng
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Re: Mögliche Änderung/verbesserung AutoFS/ManuelGelenkte Fahrstr

Beitrag von txkxng »

Guten Tag,

ich krame dann mal aus aktuellem Anlass ein altes Thema raus.

Momentan baue ich das Stellwerk Hamburg Hbf S-Bahn um, bzw bringe es auf einen aktuellen Stand. In Realität ist hier der klassische Selbststellbetrieb mit Anstoßpunkt vorhanden, was den Sinn hat, dass sich die Fahrstraßen nicht beim allerersten Anstoß bis ins Nirvana stellt. Diese Funktion wäre aus genau diesem Grund im Simulator ein toller Vorteil - Nicht, weil man dem Selbststellbetrieb bei der Arbeit zusieht (was man auf geraden Strecken bzw Üst/Bf wo idR nur gehalten wird sowieso tut), sondern man dennoch immer die Möglichkeit hat, einzugreifen, ohne den Selbststellbetrieb auslegen zu müssen.

Vielleicht ist es ja ähnlich der Displayverdrahtung umsetzbar, dass man einem Signal einen Anstoßpunkt definiert, und dieses dann beim Befahren die Fahrstraße, welche als "ist AutoFS" gewählt ist, stellt. Dieses halt aber auch nur als zusätzliches Feature, dass nicht jedes Stellwerk zwingend damit ausgestattet werden muss.

Ich hoffe auf Antwort aus dem Admin-/Programmierbereich. :lol: +

Grüße
Tamino
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