StellwerkSim

Hallo,

ich wollte mal fragen, was es mit den ins nichts führenden Gleisen auf sich hat. Wie z.B. in Hütteldorf

Lg

Joseph

Welche Gleise genau führen deiner Meinung nach ins nichts?

Wenn Gleise ins NICHTS führen sind es meist Ehemalige Gleise die es nicht mehr gibt bzw. die Stillgelegt wurde die aber im STW noch angedeutet werden durch die Gleise ins Nichts.

Nicht selten sind hier auch Flankenschutzweichen angedeutet. Die Gleise führen bei solchen Weichen auch in der Realität ins "nichts", sogar ohne Markierung des Gleisabschlusses (Prellbock, Sh2-Scheibe oder Ähnliches).

Teilweise sind diese Weichen in der Realität dann auch nicht mit Weichensignalen, sondern mit niedrig stehenden Formsperrsignalen ausgestattet, wodurch sie zur Gleissperre (im Hauptgleis!) degradiert werden.

Aus der ESTW-Technik kenne ich es so, dass Gleissperren wie Weichen dargestellt werden, nur halt mitten im Gleis. Der abzweigende Ast dieser "Weiche" führt dabei auch ins nichts. Inwiefern Gleissperren bei Spurplanstellwerken verwirklicht werden, weiß ich jedoch leider nicht.

Eine Weiche, die als Flankenschutzweiche dient, kann man z.B. hier auf dem dritten Bild erkennen:

http://stellwerke.de/bilder/rmkl.html
(unterer Teil, oberes Gleis über den durchgehenden Hauptgleisen)

(Offtopic: Ganz unten bei o.g. Link ist erklärt, wie eine Hafenbrücke in der Stellwerkstechnik bedient und dargestellt wird, interessant, aber hier nicht von Belangen).

Delphinator hat geschrieben:Hallo,

ich wollte mal fragen, was es mit den ins nichts führenden Gleisen auf sich hat. Wie z.B. in Hütteldorf

Lg

Joseph

Solche sog. "Schutzgleise" sind zur Verhinderung einer Flankenfahrt gut. Wie man auf dem hier http://static.panoramio.com/photos/original/8774972.jpg erkennen kann, dienen diese Gleise allein dem Zweck, auf den mittleren Gleisen durchfahrenden Zügen einen Flankenschutz zu garantieren, um am Bahnsteig stehende Fahrzeuge/Züge bei ungewollten oder unzulässigem Anfahren/Wegrollen, "ins Aus" (also auf den abweisenden Strang) zu leiten, anstatt in die durchfahrende Zugfahrt hinein.

DragonGuard hat geschrieben:Aus der ESTW-Technik kenne ich es so, dass Gleissperren wie Weichen dargestellt werden, nur halt mitten im Gleis. Der abzweigende Ast dieser "Weiche" führt dabei auch ins nichts. Inwiefern Gleissperren bei Spurplanstellwerken verwirklicht werden, weiß ich jedoch leider nicht.

Ich kenn das aus dem Betriebsfeld in Gotha, da gibts eine Gleissperre im Gleisbildstellwerk. Die wird tatsächlich wie eine Weiche dargestellt, nur dass halt der abweisende Strang keine Fortsetung findet.

DragonGuard hat geschrieben:Aus der ESTW-Technik kenne ich es so, dass Gleissperren wie Weichen dargestellt werden, nur halt mitten im Gleis. Der abzweigende Ast dieser "Weiche" führt dabei auch ins nichts. Inwiefern Gleissperren bei Spurplanstellwerken verwirklicht werden, weiß ich jedoch leider nicht.
http://stellwerke.de/bilder/rmkl.html

In dem von dir Verlinkten und beschriebenen Bild sind ebenfalls 3 Gleissperren dargestellt. Eine im unteren Teil bei dem dritten Gleis, das ganz links im Bild endet, die anderen zwei kannst du dann selber finden

Da ich mich bei Spurplantechnik nicht sooo gut auskenne, wollte ich lieber nicht zu viel sagen

prmvg hat geschrieben:Solche sog. "Schutzgleise" sind zur Verhinderung einer Flankenfahrt gut. Wie man auf dem hier http://static.panoramio.com/photos/original/8774972.jpg erkennen kann, dienen diese Gleise allein dem Zweck, auf den mittleren Gleisen durchfahrenden Zügen einen Flankenschutz zu garantieren, um am Bahnsteig stehende Fahrzeuge/Züge bei ungewollten oder unzulässigem Anfahren/Wegrollen, "ins Aus" (also auf den abweisenden Strang) zu leiten, anstatt in die durchfahrende Zugfahrt hinein.

Diese Weichen dienen auch als Streckschutz. Bei langen Güterzügen können da ruhig auch mal mehr als ein Meter zusammenkommen.

So, verstehe das. Jetzt meine Frage an die Erbauer: Verwendet ihr das auch so?

Diese Weichen dienen auch als Streckschutz. Bei langen Güterzügen können da ruhig auch mal mehr als ein Meter zusammenkommen.

Das wäre aber nicht so gut wenn der Güterzug sich in die grade umlaufende Weiche reinstreckt... Der sich grade streckende Güterzug sollte gar nicht bis zu ersten Weiche kommen.

Delphinator hat geschrieben:So, verstehe das. Jetzt meine Frage an die Erbauer: Verwendet ihr das auch so?

Teilweise ja, teilweise wird es bei meinen Anlagen aus Platzgründen oder Gründen der Vereinfachung auch weggelassen. Es kommt immer drauf an, wie es gut aussieht und ob es das Gesamtbild stark beeinträchtigt.

BorisM hat geschrieben:

Diese Weichen dienen auch als Streckschutz. Bei langen Güterzügen können da ruhig auch mal mehr als ein Meter zusammenkommen.

Das wäre aber nicht so gut wenn der Güterzug sich in die grade umlaufende Weiche reinstreckt... Der sich grade streckende Güterzug sollte gar nicht bis zu ersten Weiche kommen.

Es mag ungünstig sein, aber das würde ja an der Gleisbesetztmeldung erkannt werden. Hier der Abschnitt aus dem Pachl:
http://books.google.de/books?id=BIoh50u ... ge&f=false

Gast hat geschrieben: Es mag ungünstig sein, aber das würde ja an der Gleisbesetztmeldung erkannt werden.

Was aber nichts nutzt, wenn die Weiche schon am Umlaufen ist wenn der Güterzug sich streckt. Daher sollte der Streckschutz im Regelfall schon durch die Gleisfreimeldung abgefangen sein, und nicht durch eine Weiche. Die Wahrscheinlichkeit, bei einer Streckung auf die Weiche hinaus zu entgleisen, ist nicht so gering, wenn die Weiche umgestellt werden muss um Flankenschutz für eine andere Zugfahrt zu geben. Klar, sicherer ist natürlich eine Weiche, aber die muss dann trotzdem auch nochmal über die Gleisfreimeldung geschützt sein.

So spontan würde ich jetzt auch mal behaupten dass die Hauptfunktion einer solchen Weiche immer der Flankenschutz ist - ich wüsste so spontan jetzt jedenfalls nicht wie man eine Weiche anordnen sollte damit sie nur die Aufgabe Streckschutz, nicht aber die Aufgabe Flankenschutz erfüllt.