Hallo Zusammen.
Ich hätte mal wieder eine "kleine Anregung" zur Verbessrung des Spielspaßes und der Realitätsnähe hier bei Stellwerksim.
Und zwar handelt es sich dabei um
die Überschreitung des Lichtraumprofils.
Wie allgemein bekannt sein dürfte spielt das Thema Lichtraumprofil und dessen Überschreitung (Lademaßüberschreitung = kurz "Lü") auch bei der Eisenbahn eine Rolle. Im Stellwerk Grafing ist mir auch schon aufgefallen, dass es bei den NG(?), von und nach Steinhöring, die Bemerkung "Durchführung als Lü Dora" gibt. Allerdings hat dies, anders als im reellen Bahnbetrieb, keine Einschränkungen für den Betrieb zur Konsequenz.
Daher wollte ich kurz nachfragen, ob dieses Feature eventuell bei Stellwerksim umsetzbar wäre?
Im Eisenbahnbetrieb unterscheidet man kurz in folgende Lademaßüberschreitungen (Quelle: Wikipedia)
"LÜ Anton" - nur Höhenüberschreitung, ohne Maßnahmen für das Gegengleis -> hat in der Realität aber Gleisgebote, v.a. in größeren Bahnhöfen mit Bahnsteigüberdachung, kann nicht immer auf S-Bahn-Gleise umgeleitet werden und kann manche Strecken (wegen Tunnel) nicht befahren. Kann auch zusammen mit einer der drei anderen LÜ-Kategorien auftreten.
"LÜ Berta" - geringe Breitenüberschreitung, ohne Maßnahmen -> lässt das Vorbeifahren regulärer LÜ-Sendungen Anton und Berta im Nachbargleis zu, schließt aber LÜ Cäsar im Nachbargleis aus, hat in Bahnhöfen selten Gleisgebote
"LÜ Cäsar" - Breitenüberschreitung, Ausschluss von LÜ-Sendungen Berta oder Cäsar im Nachbargleis, hat in Bahnhöfen öfter Gleisgebote
"LÜ Dora" - große Breitenüberschreitung, Sperrung der Nachbargleise notwendig, hat in Bahnhöfen fast immer Gleisgebote und wird als Rangierfahrt (vermindertes Tempo) durchgeführt.
Natürlich ist die Einstufung, in die verschiedenen Kategorien der Lademaßüberschreitung, auch immer vom Gleismittenabstand der jeweiligen Strecken abhängig. Dieses Maß wird auf älteren oder geographisch anspruchsvollen Strecken öfter unterschritten, da diese oft mit einer Ausnahmegenehmigung des Eisenbahnbundesamtes betrieben werden. So überschreiten beispielsweise zwischen Würzburg und Nürnberg nur ganz wenige LÜ-Sendungen die Kategorie Berta. Während die selbe Sendung (LÜ Berta zwischen NWH und NNR) auf der Relation Nürnberg-Regensburg-Landshut schnell mal eine LÜ Dora ist. Gern gesehen sind auch Fahrpläne, bei denen eine Lademaßüberschreitung nur auf einem Streckengleis (also in einer Richtung im Gegengleis) durchgeführt werden darf.
Des Weiteren gibt es noch die Kategorie "Schwerwagen" mit Überschreitung der Achslast. Auch für diese Kategorie gibt es bestimmte Gleis- bzw. Streckengebote. Des Weiteren erhalten diese Sendungen auch fast immer einen Befehl, in bestimmten Streckenabschnitten, zur Schonung des Oberbaus, mit verminderter Geschwindigkeit zu fahren. In manchen Streckenabschnitten (v.a. alte Brücken) besteht auch ein Begegnungsverbot für zwei Schwerwagensendungen. Schwerwagen treten auch gerne mal in Verbindung mit einer der LÜ-Kategorien auf.
Genaue Gedanken, wie man dieses Szenario hier bei Stellwerksim umsetzen könnte, habe ich mir noch nicht gemacht. Anbei jedoch ein kurzes Brainstorming:
- Züge mit Gleisgeboten in Bahnhöfen oder Begegnungsverboten auf der freien Strecke müssen im Fahrplan (farblich) hervorgehoben werden
- Die Züge mit entsprechenden Einschränkungen dürfen nur fahren, wenn die entsprechenden Gebote eingehalten wurden. Sollte dies nicht der Fall sein, muss der Kollege Lokführer, auch vor einem "Fahrt" zeigenden Signal, anhalten und den kurzen Hinweis: "Kollege, denk bitte dran, mein Zug hat Gleisgebote!" abgeben. Zum Beispiel auch, wenn sich zwei Sendungen LÜ Berta-Cäsar oder LÜ Cäsar-Cäsar begegnen würden
- Ein Zug der Gattung "LÜ Dora" darf natürlich nur fahren, wenn in den Nachbargleisen keine Fahrstraßen eingestellt sind. Ist der Zug dann unterwegs, müssen sich diese Gleise automatisch sperren.
Das waren meine kurzen Gedanken zu diesem Thema. Persönlich finde ich es wesentlich reizvoller als diese "ständigen Stromausfälle".
Wie schon kurz angeschnitten, sind LÜ- und Schwerwagensendungen (abgesehen von Anton) auch eher die Ausnahme und werden oft in Randlagen durchgeführt. Meine Berufserfahrung bezüglich dieses Themas sagt mir ungefähr folgende Verteilung:
- Lü Anton - jeder dritte, vierte Güterzug
- Lü Berta - drei- bis viermal am Tag
- Lü Cäsar - drei- bis viermal in der Woche
- Schwerwagen - drei- bis viermal im Monat
- Lü Dora - drei- bis viermal im Jahr
Wie gesagt ist diese Verteilung aber auch vom Streckenausbau abhängig. Gerade wenig befahrene Stellwerke würden sich mit diesem Thema etwas aufpeppen lassen. Logischerweise versuchen auch "die Fahrplaner" große Lademaßüberschreitungen nicht unbedingt über viel befahrene Strecken zu leiten, um größere Behinderungen des Betriebes zu vermeiden. Daher könntet ihr das Thema ja erstmal auf kleineren Stellwerken und bei kürzeren Zugläufen ausprobieren und dann ausweiten.
Ich hoffe ein(ig)e Anregung(en) für Stellwerksim gegeben zu haben.
In diesem Sinne, euer Bergpartisan.