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zu kurze Standzeiten und historische Frage

Verfasst: Mo Jan 26, 2009 2:06 am
von waldi861
Hallo an Alle!

Ich schaue (und spiele mit) mir schon seit einer Weile das Wachstum des Stellwerksimulators hier an und will zunächst erstmal allen Leuten Danken die das möglich machen. Das ist echt ne schöne Sache!

Eins vorweg: Ich habe das Forum nach bestem Wissen und Gewissen nach ähnlichen Einträgen durchsucht, bin aber auf nichts gestoßten. Sollte es doch einen Zusammenhang geben, Schande über mich!

1)
Mir ist aufgefallen das bei Verspätungen die Standzeiten bei Wendezügen in den Bahnhöfen oft unrealistisch kurz sind. Kommt zum Beispiel eine RB aus Links rein und hält, dann fährt sie teilweise bereits nach 10-20 Sekunden wieder nach Links ab, wo eigentlich bei Fahrplan, ein längerer (Betriebs-) Halt angestanden hätte. Das ist doch etwas flott, oder? Es gibt ja nun die netten Triebwagen an den Regiozügen, aber in 15 Sekunden sprintet kein Triebfahrzeugführer ans andere Zugende. Spass beiseite: es wäre einfach realistischer, wenn sich die Verspätungen aufgrund des Führerstandswechsels noch ausdehnen würden. Mir ist klar das hier der Zugrechner selbst ein Problem sein könnte, der versucht, die Verspätung dann durch bares "Erfüllen" des Haltes wieder "rauszuholen". Aber vielleicht gibt es unter euch Tüftlern ja eine Lösung. Das fände ich spannend.

2)
Wie sieht es mit etwas Freak-Show aus? Nur eine Spinnerei: Viele Bahnhöfe sind ja heute durch ihre "systematische" Trassenabkopplung und/oder Haltepunktdegradierung zu eher langweiligen Stellwerks- (oder schlimmer noch: Fernsteuerungs-) Zonen geworden. Hier im Stellwerkssimulator wird dies oft durch pompöse Groß-ESTW's auszugleichen versucht (warum, ist mir völlig klar: wegen sonst drohender Langeweile). Wie wäre es denn aber, wenn man (sicher nur als offline-Variante dann) probiert historische Fahrpläne und Züge zu bauen und sie über die alten Anlagen dampfen zu lassen. Ist zwar dann aufgrund der ESTW-Steuerung wenig realistisch, aber man hätte die Chance als Erbauer A) einen richtig schönen alten Bahnhof zu bauen und B) auf früher BW-belebten Bahnhöfen mehr Pepp zu erzeugen. Vor allem auch für Rangierfreaks interessant. Den erhöhten Traffic könnte man ja durch größere Zugabstände, was ja früher wegen Mechanik nich anders ging, ausgleichen.

Ein Beispiel ist mein Heimatbahnhof Dessau. Der macht hier zwar auch großen Spass, ist aber doch eher langweilig auf Dauer. Früher war er aber ein wichtiger Eisenbahnknotenpunkt und ich hab auch den alten Gleisplan gefunden, vielleicht kann man da ja was machen. Ich weiss es nicht, würde mich aber in Zukunft gerne tiefer in die Bau-Materie reinarbeiten.

Zunächst interessieren mich aber eure Gedanken dazu. Mir ist klar, das vieles davon an der begrenzten Unmöglichkeit der Technik oder vor allem des Freeware-Fakts!!! scheitern wird. Aber ich wollte es zumindest angebracht haben!

Auf eine lebhafte Diskussion!
Jens

Re: zu kurze Standzeiten und historische Frage

Verfasst: Mo Jan 26, 2009 2:40 am
von GeX008
Das klingt interessant...! Also eine Art "Bundesbahnzeit" ?

Und zu den "verkürzten" wenden... Ich schaffe es bei uns nicht, unter 5 Minuten, den Zug "abzurüsten" auf die andere Seite zu laufen und dort wieder "aufzurüsten"... Ich denke aber, wenn man das so ins Spiel einbringen würde, wären am Ende eines Tages die Verspätungen bei rund 2 Stunden pro Zug..
Die "Wendezeit" könnte man aber, sofern es technisch möglich ist, auf so 1-2 Minuten machen..

Sind wir gespannt, was möglich ist ;)

Re: zu kurze Standzeiten und historische Frage

Verfasst: Mo Jan 26, 2009 4:25 am
von Tfz218
waldi861 hat geschrieben: Mir ist aufgefallen das bei Verspätungen die Standzeiten bei Wendezügen in den Bahnhöfen oft unrealistisch kurz sind. Kommt zum Beispiel eine RB aus Links rein und hält, dann fährt sie teilweise bereits nach 10-20 Sekunden wieder nach Links ab, wo eigentlich bei Fahrplan, ein längerer (Betriebs-) Halt angestanden hätte. Das ist doch etwas flott, oder? Es gibt ja nun die netten Triebwagen an den Regiozügen, aber in 15 Sekunden sprintet kein Triebfahrzeugführer ans andere Zugende. Spass beiseite: es wäre einfach realistischer, wenn sich die Verspätungen aufgrund des Führerstandswechsels noch ausdehnen würden. Mir ist klar das hier der Zugrechner selbst ein Problem sein könnte, der versucht, die Verspätung dann durch bares "Erfüllen" des Haltes wieder "rauszuholen". Aber vielleicht gibt es unter euch Tüftlern ja eine Lösung. Das fände ich spannend.
Hallo Waldi,
solch eine Situation kann an einem Flag liegen. In diesem Fall würde ich sagen, an einem sogenannten RE-Flag in Verbindung mit einem A-Flag. Der RE-Flag sorgt dafür, das der Zug die Richtung ändert und auf einen anderen Zug wendet. Das A-Flag sagt aus, das der Zug pünktlich Abfahren soll. Bei Verspätungen also schnellstmöglich. In diesem Falle wird es so gewesen sein, das sofort nach der Zugwendung die Abfahrt erfolgte und folglich der Zug sofort abfuhr.
waldi861 hat geschrieben:Wie wäre es denn aber, wenn man (sicher nur als offline-Variante dann) probiert historische Fahrpläne und Züge zu bauen und sie über die alten Anlagen dampfen zu lassen.
Für so etwas laufen bereits Vorbereitungen. Jedoch wird es da nach derzeitigem Stand nicht allzuviele Anlagen geben, denn nicht jeder hat die Möglichkeit an alte Fahrpläne heranzukommen, was die Sache erschwert.

Gruß

Tfz218 :wink:

Re: zu kurze Standzeiten und historische Frage

Verfasst: Do Jan 29, 2009 7:16 pm
von Lampenputzer
Hallo Tfz218,
alte Fahrpläne
zumindest für Reisezüge hätte ich als Grundlage das Kursbuch von 1975 der Bundesbahn
vorhanden.
Güterzug-Fahrpläne kann man ohnehin nach freier Schnauze bauen,da zu guten Bundesbahnzeiten
(Hochkonjunktur) die gedruckten ehh nur "Makulatur" waren....PLUS/MINUS Fahrzeiten waren die Regel....
bzw.Vor-oder Nachzüge.......


gruß

Lampe

Re: zu kurze Standzeiten und historische Frage

Verfasst: Mo Feb 02, 2009 5:32 pm
von waldi861
Kann man was die "Historisierung" einiger Stellwerke angeht irgendwie behilflich sein?

Ich hab mal im Stadtarchiv in Dessau gearbeitet und wette, dass man da den ganzen Krempel z.B. für diesen Bahnhof ranbekommen würde. Zumindest die Katasterakten und Gleispläne in höherer Auflösung als bei sporenplan.nl sollte es geben. Ist nur momentan etwas schwierig da ich im Ausland weile.

Wie gesagt, ich mag das STW Dessau hier eigentlich, würde es aber eben gerne unter den weiter oben im Thread angesprochenen Historisierungsmaßnahmen in einer zweiten Version in Zukunft noch modifizeren wollen.

Herzliche Grüße
Waldi

Re: zu kurze Standzeiten und historische Frage

Verfasst: Mo Feb 02, 2009 5:38 pm
von Tfz218
Wäre vielleicht interessant, aber die Gleispläne alleine nutzen nix, ohne Fahrpläne.

Re: zu kurze Standzeiten und historische Frage

Verfasst: Mo Feb 02, 2009 5:43 pm
von waldi861
Ich schließe nicht aus, dass es Fahrplanbestände noch gibt. Ich weiss nicht ob in Dessau eine Direktion saß, aber wenn nicht, gibt es mindestens aus den Nachlassbeständen von Eisenbahnfreunden oder Mitarbeitern Buchfahrpläne. Ich werd mal ne Anfrage dahin schreiben und sehen, was sich machen lässt. Auf jeden Fall habe ich sowas für die Dessau-Radegaster-Kleinbahn in den Akten liegen sehen, aber dieses relativ unrentable Kleinbahnabenteuer wäre wohl für die Historisierung ein bisschen viel verlangt, nehme ich an :-)

Auf bald!
Waldi