Gibt es irgendeine Möglichkeit, zwei Fahrstrassen gleichzeitig in ein Gleis zu legen, welches durch Deckungssignale unterteilt ist?
Konkretes Beispiel:
http://www.stellwerksim.de/shot/see_728.jpeg
Wie kann ich in diesem Stellwerk gleichzeitig eine Fahrstrasse von Signal 208 (Einfahrt Konz) ins Gleis 3A und eine zweite Fahrstrasse von Signal 199 ins Gleis 3B legen, das muss doch irgendwie möglich sein, in Realität geht das doch auch!? Wenn ich das nämlich machen möchte, wird die zweite Fahrstrasse erst dann gelegt, wenn der Zug der ersten Fahrstrasse am Gleis hält...
Gruss,
estwfreak
Deckungssignale: Zwei Fahrtrassen gleichzeitig
Moderatoren: Stellwerk-Admin, Moderatoren
Re: Deckungssignale: Zwei Fahrtrassen gleichzeitig
Ich habe noch nie in der Realität gesehen, dass zwei Züge gleichzeitig von verschiedenen Seite in ein Gleis eingefahren sind. Entweder stand der eine Zug schon im anderen Teil oder er kam erst, nachdem der andere Zug am Bahnsteig zum Stehen gekommen ist.
R-Admin Thüringen
Erbauer in der Region Baden-Württemberg und Großbritannien
Erbauer in der Region Baden-Württemberg und Großbritannien
Re: Deckungssignale: Zwei Fahrtrassen gleichzeitig
Das geht auch in de Realität nicht. Selbst zwei Rangierfahrten gleichzeitig sind nicht möglich. Grund ist der nicht vorhandene Durchrutschweg. Selbst wenn man davon ausginge das der eine Zug auf Grund des angezeigten Frühhalts aus welchen Gründen auch immer sich verbremst und über das Signal rutscht wäre das bei ca. 20 Km/h erst mal nicht so gravierend je nachdem wo der andere Zug schon steht oder sich zu dem Zeitpunkt im Gleis befindet. Machen das beide Züge aber gleichzeitig wäre es rein rechnerisch ein Aufprall mit fast schon 40 km/h. Da möchte ich aber nicht da vorne sitzen.
Gruß Frank
R-Admin Nordbayern, Südbayern, Großraum München und Westösterreich
Zug-QS-Mitglied, Trainer Lehrregion
R-Admin Nordbayern, Südbayern, Großraum München und Westösterreich
Zug-QS-Mitglied, Trainer Lehrregion
Re: Deckungssignale: Zwei Fahrtrassen gleichzeitig
Ich möchte hier keine fremdwerbung machen, allerdings ist mir sehrwohl eine stellwerkssimulation bekannt, welche um einiges realistischer ist und wo dieses Szenario auch problemlos möglich ist.
Ich bin kein Eisenbahner, aber so weit ich es weiß gibt es in einigen stellwerken in der Realität zwei knöpfe für die einfahrt, einen mit und einen ohne durchrutschweg.
PS: meine groß und Kleinschreibung bitte zu entschuldigen da ich hier am Handy tippe
Ich bin kein Eisenbahner, aber so weit ich es weiß gibt es in einigen stellwerken in der Realität zwei knöpfe für die einfahrt, einen mit und einen ohne durchrutschweg.
PS: meine groß und Kleinschreibung bitte zu entschuldigen da ich hier am Handy tippe
Re: Deckungssignale: Zwei Fahrtrassen gleichzeitig
An einem Zugdeckungssignal gibt es keinen Durchrutschweg, da beide Signale direkt Rücken an Rücken aufgestellt sind. Somit kann direkt hinter dem Signal bzw. bei nur einem Signal ebenfalls direkt dahinter sich ein Fahrzeug befinden. Aus dem Grund können keine Zugfahrten!! aus beiden Richtungen zugelassen werden. Wenn das bei einer Simulation trotzdem möglich ist so ist das dort falsch umgesetzt.
Gruß Frank
R-Admin Nordbayern, Südbayern, Großraum München und Westösterreich
Zug-QS-Mitglied, Trainer Lehrregion
R-Admin Nordbayern, Südbayern, Großraum München und Westösterreich
Zug-QS-Mitglied, Trainer Lehrregion
Re: Deckungssignale: Zwei Fahrtrassen gleichzeitig
So, jetzt klär' ich hier mal auf, habe mich in den letzten Tagen ein wenig schlau gemacht. Bei mir in Luxemburg ist mir nämlich schon oft aufgefallen, dass zwei Züge gleichzeitig und auf "Kollisionskurs" in ein Gleis eingefahren sind. In Deutschland geht das, wie von meinem Vorgänger schon erwähnt, auch. In Luxemburg ist diese Betriebssituation allerdings ein bisschen anders geregelt:
1. In Luxemburg gibt es keine Deckungssignale, sondern spezielle (auf Trägern stehende) Sperrsignale, die in Fahrstellung sowohl für Rangier- als auch für Zugfahrten gelten. Ist eine Fahrstraße in ein Gleis nur bis zu diesem speziellen Sperrsignal gestellt, fährt man laut dem Regelwerk (RGE - Règlement général de l'exploitation technique) in ein Stumpfgleis.
2. Im Moment liegt die Einfahrtsgeschwindigkeit in ein Stumpfgleis ab dem Bahnsteiganfang noch bei 25 km/h, wird aber im April auf 15 km/h heruntergesetzt, um die Sicherheit zu erhöhen.
3. Da die Sperrsignale am Bahnssteig in Luxemburg einen Mindestabstand von ungefähr 6 Metern haben, SIND gleichzeitig Zugfahrstraßen in beide Richtungen möglich.
4. Da es Sperrsignale sind können diese nicht wie Deckungssignale einfach auf Kennlicht gestellt werden, sondern müssen als Startsignal einer Fahrstraße dienen. Wenn der folgende Gleisabschnitt schon belegt ist, kann vom Sperrsignal aus nur eine Rangierfahrstraße gelegt werden.
5. Da sich in beiden zu kuppelnden Zügen oft Fahrgäste befinden, wird die Rangierfahrt durch einen Bahnmitarbeiter am Bahnsteig abgesichert, welcher ständigen Kontakt zum Lokpersonal hat.
Der letzte Punkt gilt auch für Deutschland.
Ich hoffe ich konnte alles gut erklären,
LG,
estwfreak
1. In Luxemburg gibt es keine Deckungssignale, sondern spezielle (auf Trägern stehende) Sperrsignale, die in Fahrstellung sowohl für Rangier- als auch für Zugfahrten gelten. Ist eine Fahrstraße in ein Gleis nur bis zu diesem speziellen Sperrsignal gestellt, fährt man laut dem Regelwerk (RGE - Règlement général de l'exploitation technique) in ein Stumpfgleis.
2. Im Moment liegt die Einfahrtsgeschwindigkeit in ein Stumpfgleis ab dem Bahnsteiganfang noch bei 25 km/h, wird aber im April auf 15 km/h heruntergesetzt, um die Sicherheit zu erhöhen.
3. Da die Sperrsignale am Bahnssteig in Luxemburg einen Mindestabstand von ungefähr 6 Metern haben, SIND gleichzeitig Zugfahrstraßen in beide Richtungen möglich.
4. Da es Sperrsignale sind können diese nicht wie Deckungssignale einfach auf Kennlicht gestellt werden, sondern müssen als Startsignal einer Fahrstraße dienen. Wenn der folgende Gleisabschnitt schon belegt ist, kann vom Sperrsignal aus nur eine Rangierfahrstraße gelegt werden.
5. Da sich in beiden zu kuppelnden Zügen oft Fahrgäste befinden, wird die Rangierfahrt durch einen Bahnmitarbeiter am Bahnsteig abgesichert, welcher ständigen Kontakt zum Lokpersonal hat.
Der letzte Punkt gilt auch für Deutschland.
Ich hoffe ich konnte alles gut erklären,
LG,
estwfreak
StiTz: 37833
Lieblingsstellwerke: Ettelbrück (L), Kautenbach (L) und Bern (CH)
Lieblingsstellwerke: Ettelbrück (L), Kautenbach (L) und Bern (CH)