Simulation der Bremsvorgänge von Zügen

Allgemeine Fragen zum Spiel und dem Drumrum.

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Tekky
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Simulation der Bremsvorgänge von Zügen

Beitrag von Tekky »

Ich habe jetzt das StellwerkSim mehrere Wochen lang ausprobiert und mit anderen Simulatoren verglichen. Insgesamt habe ich einen guten Eindruck von StellwerkSim. Ich hätte aber eine Frage:

Wenn ein Zug auf ein rotes Signal stößt, bremst er dann plötzlich von voller Fahrtgeschwindigkeit auf 0 ab? Oder wird der Bremsvorgang des Zuges simuliert?

Diese Frage erscheint mir ziemlich wichtig für eine Stellwerksimulation. Denn, in der Realität, ist es nicht ausreichend, wenn der Fahrdienstleiter die Fahrstraße erst stellt, kurz bevor der Zug das Hauptsignal erreicht. Stattdessen muss ein Fahrdienstleiter eine Fahrstraße ca. eine Minute vorher stellen (je nach Geschwindigkeit des Zuges), da der Zug sonst beim Passieren des Vorsignals[1] "Halt erwarten" angezeigt bekommt und einen Bremsvorgang einleiten muss. Solche unnötigen Abbremsvorgänge führen zu Zugverspätungen. Insofern ist die Simulation dieser Bremsvorgänge für eine Stellwerksimulation wichtig.

Diese Bremsvorgänge werden von der englischsprachigen Stellwerksimulation "SimSig" sehr gut simuliert. Man kann dort genau beobachten, welche Auswirkungen die Vorsignale auf die Zuggeschwindigkeit haben. Werden Bremsvorgänge auch von StellwerkSim simuliert?

Bei meiner oben genannten Frage geht es nicht um die Darstellung der Vorsignale auf dem Stellpult, sondern um die Simulation des Bremsvorgangs, also um die Simulation der Zuggeschwindigkeit.

[1] Ein Vorsignal steht in Deutschland in der Regel 1km entfernt vom Hauptsignal.
DevonFrosch
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Re: Simulation der Bremsvorgänge von Zügen

Beitrag von DevonFrosch »

Moin,

der STS ist mehr auf Spielspaß als auf Realitätstreue ausgelegt, dazu gehören auch einige Vereinfachungen.

Das Brems- bzw. Beschleunigungsverhalten von Zügen ist hier (fast) nicht umgesetzt, weil es zu aufwändig einzubauen ist. Du brauchst vor jedem Signal aus jeder Richtung einen Punkt, ab dem gebremst wird - pro Geschwindigkeit (und das für PZB und LZB)! Das Bauen der Stellwerke wird dadurch ungleich schwerer, vorallem bei ungenauen Daten von der Lage vor Ort (auch die Signale werden hier meist nach Gefühl gesetzt, weil es nicht besser geht - selbst wenn die Daten vorhanden sind). Außerdem würde der Entwicklungsaufwand vermutlich stark steigen, um sowas umzusetzten - und die Entwickler hier machen das nur nebenbei in ihrer Freizeit ;-)

Wenn du genau hinschaust, wirst du weitere Abweichungen bemerken, wie bei der Bedienung der Gruppentasten oder des Funks, geschweige denn der Aufteilung und Aufbau der Stellwerke. Das ist in den meisten Fällen gewollt, um die Simulation nicht unnötig komplex zu machen und Leuten ohne Bahnwissen (wie damals auch bei mir) den Einstieg zu erleichtern - ein Kompromis eben.

Der große Vorteil ist, dass hier viele Stellwerke verfügbar sind, die man zusammen mit vielen anderen Spielern spielen kann - das kann, soweit ich weiß, keine andere Software in dem Maße. Deswegen ist der STS aus meiner Sicht auch so erfolgreich :-)

Ein Tipp nebenbei: Wenn du sehr detailgetreue Stellwerke haben möchtest, kannst du mal nach Signalsoft suchen - die kosten allerdings richtig Geld, und das pro Stellwerk. Dafür hast du dort auch Vorsignale einschließlich vorbildgerechter Brems- und Beschleunigungswegen. :-)

Gruß,
DevonFrosch
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js
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Re: Simulation der Bremsvorgänge von Zügen

Beitrag von js »

Das stimmt so nicht ganz. STS ist allerdings keine Modelleisenbahn, auf der man jede Bewegung genau sieht. Bremsen und Beschleunigen sieht man in der Regel nicht an der Gleisausleuchtung. Sehr wohl aber haben sie Auswirkung, u.a. führen rote Signale zu Verzögerungen und der Stillstand eines Zuges zu Anfahrverzögerung.
Hier würde eine Signatur stehen. Beachtet eh keiner, wozu also.
Marco186
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Re: Simulation der Bremsvorgänge von Zügen

Beitrag von Marco186 »

Ich möchte gern diese Thema nocheinmal aufgreifen da ja jetzt schon etwas Zeit seit dem letzten Eintrag vergangen ist.

Erstmal Hut ab vor eurer Arbeit und der Mühe die ihr in eurer Freizeit auf euch nehmt.

Ich finde auch das Vorsignale das ganze hier perfekt machen würden. Zumal würde man sehen welche Fahrstraßen zu "Geschwindigkeitsverlust" durch HP2 führen würden. Eine vereinfachte Umsetzung nur mit HP1 und Hp2 dürfte doch eigentlich möglich sein oder? Habt ihr in der Richtung irgendetwas vor? Gibt es in dieser Hinsicht Pläne in der Richtung? Oder ist es fest das so etwas nicht kommt?
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Re: Simulation der Bremsvorgänge von Zügen

Beitrag von TrainsAndOtherStuff »

Hi Marco.

Ich stimmte dir zu: Vorsignale einzubauen, geschweige denn Hp1 und Hp2 zu simulieren, wäre eine geniale Idee, die den Spielspaß noch vergrößern würde.
Jedoch würde es auch die Bedienung des STS verkomplizieren, was vor allem für Anfänger ungeeignet ist.
Auch bräuchten dann die Vorsignale wieder mehr Platz auf dem Stelltisch zur grafischen Darstellung, der in manchen Stellwerken schlicht nicht vorhanden ist.

Mal ganz zu Schweigen vom Programmieraufwand für die Entwickler.

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Re: Simulation der Bremsvorgänge von Zügen

Beitrag von floflo »

Inwiefern wird es die Bedienung erschweren? Die Vorsignale stellen sich von selbst nach den ihnen zugeordneten Hauptsignalen.
Hp0 --> Vr0
Hp1 --> Vr1
Hp2 --> Vr2

Mehr brauchts doch nicht. Und Bremsvorgänge erschweren die Bedienung nun auch nicht wieder. Schon jetzt brauchen die Züge ja eine gewisse Zeit, um aus dem Stand heraus wieder auf Touren zu kommen.
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Re: Simulation der Bremsvorgänge von Zügen

Beitrag von Fdl HHB »

Hallo,

nur als Anmerkung, auf einem Stellltisch wird bei der Signalisierung des Vorsignals nicht unterschieden zwischen Vr1 und Vr2.
Wird beides als "grün " dargestellt.

Gruß
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Re: Simulation der Bremsvorgänge von Zügen

Beitrag von floflo »

Stimmt, es gibt nur noch zusätzliche Leuchtmelder am Hauptsignal, die die Geschwindigkeit anzeigen, die an dem Signal dann zugelassen ist. Vorsignale haben diese nicht.

Hier am Beispiel Sagehorn: http://workupload.com/file/uBu2uZSc
Die mit schwarz eingekreisten Leuchtmelder zeigen die Geschwindigkeiten an.

Und hier die Einzelteile eines Tischfeldes für Vorsignale: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... signal.jpg
Wie man sieht, gibt es für jede "Farbe" des Signals nur eine Lampe (Nr. 10 zeigt nur 2 Öffnungen für Lampen). Somit kann entweder nur grün oder nur weiß (11, 12, 15) angezeigt werden oder halt alles zusammen. Aber nicht eine grüne und eine weiße (weiß steht für rot).
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Re: Simulation der Bremsvorgänge von Zügen

Beitrag von TrainsAndOtherStuff »

floflo hat geschrieben:Inwiefern wird es die Bedienung erschweren? Die Vorsignale stellen sich von selbst nach den ihnen zugeordneten Hauptsignalen.
Hp0 --> Vr0
Hp1 --> Vr1
Hp2 --> Vr2

Mehr brauchts doch nicht. Und Bremsvorgänge erschweren die Bedienung nun auch nicht wieder. Schon jetzt brauchen die Züge ja eine gewisse Zeit, um aus dem Stand heraus wieder auf Touren zu kommen.
Mit "schwierigerer Bedienung" meinte ich jetzt nicht wort-wörtlich eine erschwerte Bedienung der benutzbaren Elemente auf dem Stelltisch, sondern eine erschwerte Koordination, die dadurch entsteht, dass man auf noch mehr Sachen achten muss, wie wenn man keine Vr-Signale hätte. ;)

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Re: Simulation der Bremsvorgänge von Zügen

Beitrag von floflo »

sondern eine erschwerte Koordination, die dadurch entsteht, dass man auf noch mehr Sachen achten muss, wie wenn man keine Vr-Signale hätte. ;)
Zum Beispiel?
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Re: Simulation der Bremsvorgänge von Zügen

Beitrag von TrainsAndOtherStuff »

Naja, eben wie erwähnt: Man muss dann zusätzlich dazu, dass die Züge nicht zum Stehen kommen, auch darauf achten, dass sie keinen unnötigen Bremsvorgang einleiten müssen.

Aber ist ja auch egal. Prinzipiell muss der Programmieraufwand erst einmal als machbar deklariert werden, bevor man über die Feinheiten spricht. Und die Entscheidung liegt nun mal bei den Admins.

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Re: Simulation der Bremsvorgänge von Zügen

Beitrag von js »

Vorsignale wurden schon desöfteren diskutiert und der Mehrwert ist durchaus vorhanden: z.B. Fährt ein Zug an einem grünen Vorsignal vorbei, ist die Rücknahme der Fahrstraße nicht mehr sicher möglich, umgekehrt muss jeder Zug die Bremsung einleiten um bei Rot-Ankündigung zum Stehen zu kommen.

Und genau schon diese zwei Punkte sind 2 der 3 größten K.O. Kriterien: Das ist für die Mehrheit der Spieler zu komplex, die jetzt schon gerne alles auf rot fahren lassen und erst dann folgende Fahrstraßen stellen (das brauchen wir hier nicht zu diskutieren, das haben Analysen und Sifas gezeigt). Und der 3. Grund sind die Erbauer: die müssten alle Stellwerke umbauen, Fahrpläne anpassen, usw.
Hier würde eine Signatur stehen. Beachtet eh keiner, wozu also.
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Re: Simulation der Bremsvorgänge von Zügen

Beitrag von BorisM »

floflo hat geschrieben:Stimmt, es gibt nur noch zusätzliche Leuchtmelder am Hauptsignal, die die Geschwindigkeit anzeigen, die an dem Signal dann zugelassen ist. Vorsignale haben diese nicht.
Das stimmt so nicht, die Geschwindigkeit wird auf dem Stelltisch in Deutschland (Ausnahmen möchte ich nicht ausschließen, sind aber selten) nicht angezeigt. Manche Altbau-Drucktastenstellwerke, so auch das von Dir verlinkte, haben Leuchtmelder für die Überwachung der Zusatzanzeiger (Zs2 - Richtungsanzeiger, Zs3 - Geschwindigkeitsanzeiger) - hier geht es allerdings um die Überwachung (und ggf. Anzeige der Störung) dieser Zusatzsignale, nicht um die Information des Fdls über die Geschwindigkeit.
floflo
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Re: Simulation der Bremsvorgänge von Zügen

Beitrag von floflo »

Es werden aber durchaus die Geschwindigkeiten angezeigt. Ich selber habe es gesehen.

---100-----------C
/
A-----------230------------B
/
A-----------230------------B

Nehmen wir das als Beispiel in Anlehnung an das Stellwerk Sagehorn, woher auch das Bild stammt. Die durchgehenden Hauptgleise sind mit Geschwindigkeiten von bis zu 230km/h befahrbar. Dazu gibt es ein Gütergleis, das hier abzweigt mit maximal 100km/h. Diese Geschwindigkeiten werden am Signal natürlich nicht angezeigt, da es die Höchstgeschwindigkeiten sind. Nun ist es aber so, dass beim Wechsel vom Streckengleis AB aufs Gütergleis nach C 100km/h erlaubt sind. Beim Wechsel auf das Gegengleis aber nur 60km/h. Dort wird also dann Hp2 signalisiert. Und je nachdem welche Fahrstraße eingestellt ist, leuchtet der jeweilige Leuchtmelder, auf dem die jeweilige Geschwindigkeit steht.

Zumindest bei SpDrL30.
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Re: Simulation der Bremsvorgänge von Zügen

Beitrag von BorisM »

floflo hat geschrieben:Diese Geschwindigkeiten werden am Signal natürlich nicht angezeigt, da es die Höchstgeschwindigkeiten sind. Nun ist es aber so, dass beim Wechsel vom Streckengleis AB aufs Gütergleis nach C 100km/h erlaubt sind. Beim Wechsel auf das Gegengleis aber nur 60km/h. Dort wird also dann Hp2 signalisiert.
In dem Fall dürfte es jeweils Zs3-Anzeiger mit den Kennziffern "6" und "10" geben. die Leuchtmelder, die die "6" und "10" anzeigen dienen also zur Überwachung dieser Zs3-Anzeiger. Gäbe es keinen Zs3-Anzeiger (entweder, weil die Ausfahrt mit 40 erfolgt, oder weil die 60 per Buchfahrplan (Eintrag E60 oder A60) erlaubt werden), gäbe es auch keinen Leuchtmelder dafür.

Dass hier die 60 und die 100 erkennbar sind, ist also Zufall.

Bei anderen Stellwerksbauformen (L60, S60) werden die Zusatzanzeiger generell nicht getrennt angezeigt, wenn z.B. einer der beiden Leuchtkreise des Zs3 ausgefallen sind, wird das durch Blinken der grünen Lampe signalisiert.
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