Erzeugt der Server die Verspätungen nach einer festen Formel, wie z.B. zurückgelegte Kilometer x Tageszeit ? Wie groß ist das Zufallsmoment ?
Ich habe den Eindruck, dass, je später der Abend und je länger die Fahrstrecke die Verspätungen proportional zunehmen. So ergibt sich ein zwar verschobener, aber irgendwie immer wieder ähnlicher Fahrplan. Die Herausforderung in einem STW entsteht doch oft erst, wenn pünktlicher und verspäteter Verkehr aufeinander trifft.
Besonders unrealistisch finde ich es, wenn gerade alle ICE's und IC's mit riesigen Verspätungen unterwegs sind. Man sollte doch meinen, dass sie von den FdL Vorrang bekommen.
Im Gegensatz zu Regionalzügen, die an den Wendpunkten oft große Zeitreserven haben, kann beim Schnellverkehr auch der beste FdL kaum etwas "rausholen".
Konkret hatte ich es gestern, dass gegen Abend JEDER ICE von Berlin gen Süden mit mindestens +130 von Rummelsburg bereitgestellt wurde. Es soll schon hin und wieder mal vorkommen, dass auch im Winter der eine oder andere Zug pünktlich fährt.
Wie funktioniert das "Verspätungsmanagement" ?
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Re: Wie funktioniert das "Verspätungsmanagement" ?
Hallo Hamsterbacke,
grundsätzlich ist es so, dass für jedes nicht besetzte Stellwerk ein Verspätungsfaktor draufgeschlagen wird. Im besetzten Stellwerk variiert zudem die Zuggeschwindigkeit nach unten. Dadurch, dass die Fernzüge eben im Regelfall einen langen Laufweg haben, bekommen die dann auch hohe Verspätungen, weil die sich in der von Dir beobachteten Weise aufsummieren.
Bereitstellungen am Anfang des Laufwegs können jedoch dahingehend beeinflusst werden, dass diese sehr pünktlich auch im schweren Winter aus Ihrem BW oder Betriebsbahnhof kommen. Aber auch hier kann die Verspätung durch eine Verknüpfung der Zuggarnituren weitergegeben werden. Speziell zu Berlin kann ich da nichts sagen, wie das dort eingebaut ist. Grundsätzlich halte ich es aber auch für normal, dass auch Fernzüge später bereitgestellt werden. So viele Ersatzgarnituren hat die Bahn da auch nicht. Natürlich gebe ich Dir recht, dass bei +130 der Zug wohl eher entfallen wäre. Für eine Bereitstellung ohne Verknüpfung im Hintergrund (die hier unwahrscheinlich ist) scheint mir das aber auch recht viel zu sein.
Servus
Heinz
grundsätzlich ist es so, dass für jedes nicht besetzte Stellwerk ein Verspätungsfaktor draufgeschlagen wird. Im besetzten Stellwerk variiert zudem die Zuggeschwindigkeit nach unten. Dadurch, dass die Fernzüge eben im Regelfall einen langen Laufweg haben, bekommen die dann auch hohe Verspätungen, weil die sich in der von Dir beobachteten Weise aufsummieren.
Bereitstellungen am Anfang des Laufwegs können jedoch dahingehend beeinflusst werden, dass diese sehr pünktlich auch im schweren Winter aus Ihrem BW oder Betriebsbahnhof kommen. Aber auch hier kann die Verspätung durch eine Verknüpfung der Zuggarnituren weitergegeben werden. Speziell zu Berlin kann ich da nichts sagen, wie das dort eingebaut ist. Grundsätzlich halte ich es aber auch für normal, dass auch Fernzüge später bereitgestellt werden. So viele Ersatzgarnituren hat die Bahn da auch nicht. Natürlich gebe ich Dir recht, dass bei +130 der Zug wohl eher entfallen wäre. Für eine Bereitstellung ohne Verknüpfung im Hintergrund (die hier unwahrscheinlich ist) scheint mir das aber auch recht viel zu sein.
Servus
Heinz
Admin, R-Admin Nordbayern, Südbayern und Großraum München
„Ich glaube, dass es auf der Welt einen Bedarf von vielleicht fünf Computern geben wird.“ (1943, T. Watson, Vorstandsvorsitzender der IBM)
„Ich glaube, dass es auf der Welt einen Bedarf von vielleicht fünf Computern geben wird.“ (1943, T. Watson, Vorstandsvorsitzender der IBM)
Re: Wie funktioniert das "Verspätungsmanagement" ?
Kleiner Tipp am Rande: Im Thema "Sommer" ist der Verspätungsunterschied zwischen den Zügen insbesondere wenn man mit Nachbarn spielt (die dann z.B. auch mal Störungen haben) sehr viel größer als im schweren Winter, wo (fast) alles stark verspätet ist.
Außerdem kann man als Spieler im Sommer auch zeigen, dass man in der Lage ist die entstandenen Verspätungen wieder herauszuholen.
Der schwere Winter ist bewusst als absolutes nicht sinnvoll beherrschbares Chaos angelegt.
Über die Themen abstimmen kann man hier http://www.stellwerksim.de/zeitplan.php
Außerdem kann man als Spieler im Sommer auch zeigen, dass man in der Lage ist die entstandenen Verspätungen wieder herauszuholen.
Der schwere Winter ist bewusst als absolutes nicht sinnvoll beherrschbares Chaos angelegt.
Über die Themen abstimmen kann man hier http://www.stellwerksim.de/zeitplan.php
Re: Wie funktioniert das "Verspätungsmanagement" ?
Und im schweren Winter fahren effektiv weniger Züge als im Sommer, da sie immer mehr Verspätungen bekommen und somit dem Spieler im gleichen Zeitraum weniger zur Verfügung stehen. Nur die Reihenfolge ist chaotischer. Im Sommer hingegen kann ein einzelner um 10 mn verspäteter Zug schon Probleme verursachen.
In Berlin auf der Stadtbahn ist mir aufgefallen, dass die ICEs über Hildesheim gen Süden ein B1-Flag haben, also nahezu pünktlich bereitgestellt werden. Die ICEs gen Ruhrgebiet und die ICs hingegen kommen mit zunehmender Verspätung aus dem Bw. Wahrscheinlich liegt das daran, dass diese Tfs einen längeren Anfahrtsweg zur Arbeit haben und je mehr es schneit, desto mehr Chaos herrscht auf den Straßen
In Berlin auf der Stadtbahn ist mir aufgefallen, dass die ICEs über Hildesheim gen Süden ein B1-Flag haben, also nahezu pünktlich bereitgestellt werden. Die ICEs gen Ruhrgebiet und die ICs hingegen kommen mit zunehmender Verspätung aus dem Bw. Wahrscheinlich liegt das daran, dass diese Tfs einen längeren Anfahrtsweg zur Arbeit haben und je mehr es schneit, desto mehr Chaos herrscht auf den Straßen
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Re: Wie funktioniert das "Verspätungsmanagement" ?
Mein Vorschlag für den schweren Winter wäre folgender:
Verspätete Bereitstellungen sind auch in Realität bei schwer winterlichen Verhältnissen oft der Fall, wenn in den Abstellanlagen weichen nicht mehr wollen, Trittbretter angefroren sind, Wassertanks geplatzt sind, etc. - das ist also schon ok. Aber man sollte es nicht zu sehr ausreizen.
Da es im Sim aber keine EVU gibt, welche dann bei zu großen Verspätungen mit Abweichungsbestellungen reagieren, sollte man diese Verspätungen nicht zu sehr ausreizen. Ich habe es z.b. in Münster Hbf oder Offenburg erlebt, dass ein Zug pünktlich vom Nachbarstellwerk kommt, aber dann mit einem zweiten Zugteil aus dem BW gekuppelt werden soll. Der Zugteil aus dem BW hat 60 Minuten Verspätung. Kein Verkehrsunternehmen würde hier auf den zweiten Zugteil warten, sondern wütende, stehende Fahrgäste in Kauf nehmen. Nun ist die Herausforderung mit dem unnedlich lang belegten Bahnsteig klarzukommen, zwar ganz schön, jedoch trübt es nachher den Spielspaß, wenn eben dieser Zug und seine Folgeleistungen den ganzen Instanztag über immer mit +60 daherkommen, da an den Wendebahnhöfen immer nur sehr knapp Zeit ist. Hier würde man in Realität einmal vorzeitig wenden, um wieder einen halbwegs sinnvoll pünktlichen Verkehr anbieten zu können.
Was für den schweren Winter jedoch schon realistisch wäre, ist eine Häufung von Weichenstörungen. Nicht so extrem wie früher mit "alle 15 Minuten umstellen", aber zum Beispiel wäre eine realistische Störung, dass eine Weiche nur mehr in eine Richtung will. Also keine Option, sie abzusperren, sondern eine Störung der Art:
"Weiche xxx erreicht wegen Schneepressung keine Endlage zur Fahrt nach Links/Rechts (oder wie im Sim steht "in die Ablenkung/in die Gerade"). Geben Sie den Störungscode xxxx per Funk ein, um den Winterdienst zu verständigen" - "Danke für den Anruf, die Kollegen mit den Schneeschaufeln brauchen noch ca. 35 Minuten". Und in dieser Zeit ist die Weiche nur in einer Lage befahrbar, hört aber bei einem Umtellversuch in die andere Richtung einfach nie zu blinken auf. Wenn so eine Art der Weichenstörung im schweren Winter *zusätzlich zu anderen Störungen* ca. 2 mal pro Stunde pro Stellwerk auftritt, ergibt das Chaos genug, dann muss die Bereitstellung nicht mehr so extrem gestaltet werden
Realistisch wäre im schweren Winter auch die häufigere präventive Sperrung von Weichen zu weniger oft benutzt Überholgleisen. Dann wird das Disponieren kniffliger, weil man weniger Möglichkeiten hat und auch dies sorgt dann recht bald für Chaos.
Lg
Igu
Verspätete Bereitstellungen sind auch in Realität bei schwer winterlichen Verhältnissen oft der Fall, wenn in den Abstellanlagen weichen nicht mehr wollen, Trittbretter angefroren sind, Wassertanks geplatzt sind, etc. - das ist also schon ok. Aber man sollte es nicht zu sehr ausreizen.
Da es im Sim aber keine EVU gibt, welche dann bei zu großen Verspätungen mit Abweichungsbestellungen reagieren, sollte man diese Verspätungen nicht zu sehr ausreizen. Ich habe es z.b. in Münster Hbf oder Offenburg erlebt, dass ein Zug pünktlich vom Nachbarstellwerk kommt, aber dann mit einem zweiten Zugteil aus dem BW gekuppelt werden soll. Der Zugteil aus dem BW hat 60 Minuten Verspätung. Kein Verkehrsunternehmen würde hier auf den zweiten Zugteil warten, sondern wütende, stehende Fahrgäste in Kauf nehmen. Nun ist die Herausforderung mit dem unnedlich lang belegten Bahnsteig klarzukommen, zwar ganz schön, jedoch trübt es nachher den Spielspaß, wenn eben dieser Zug und seine Folgeleistungen den ganzen Instanztag über immer mit +60 daherkommen, da an den Wendebahnhöfen immer nur sehr knapp Zeit ist. Hier würde man in Realität einmal vorzeitig wenden, um wieder einen halbwegs sinnvoll pünktlichen Verkehr anbieten zu können.
Was für den schweren Winter jedoch schon realistisch wäre, ist eine Häufung von Weichenstörungen. Nicht so extrem wie früher mit "alle 15 Minuten umstellen", aber zum Beispiel wäre eine realistische Störung, dass eine Weiche nur mehr in eine Richtung will. Also keine Option, sie abzusperren, sondern eine Störung der Art:
"Weiche xxx erreicht wegen Schneepressung keine Endlage zur Fahrt nach Links/Rechts (oder wie im Sim steht "in die Ablenkung/in die Gerade"). Geben Sie den Störungscode xxxx per Funk ein, um den Winterdienst zu verständigen" - "Danke für den Anruf, die Kollegen mit den Schneeschaufeln brauchen noch ca. 35 Minuten". Und in dieser Zeit ist die Weiche nur in einer Lage befahrbar, hört aber bei einem Umtellversuch in die andere Richtung einfach nie zu blinken auf. Wenn so eine Art der Weichenstörung im schweren Winter *zusätzlich zu anderen Störungen* ca. 2 mal pro Stunde pro Stellwerk auftritt, ergibt das Chaos genug, dann muss die Bereitstellung nicht mehr so extrem gestaltet werden
Realistisch wäre im schweren Winter auch die häufigere präventive Sperrung von Weichen zu weniger oft benutzt Überholgleisen. Dann wird das Disponieren kniffliger, weil man weniger Möglichkeiten hat und auch dies sorgt dann recht bald für Chaos.
Lg
Igu