zu deinen Beispielen:
Mich ärgert es häufig, wenn Züge für mich ohne erkennbaren Grund verspätet sind. Klar vermute ich irgendwelche Störungen im Laufweg vorher, kann dies aber nicht nachvollziehen.1.Beispiel:
ein ICE fährt um 8 Uhr in München los und ist um 14 Uhr in Berlin. Nun gibt der Fdl München ein "Verspätung wegen Signalstörung". Was bringt dem Fdl in Berlin, 6h später, die Info das er in München verspätet losgefahren ist ?
Wenn zwischen mir und dem Stellwerk mit der Störung ein Stellwerk unbesetzt ist, bekomme ich in der Regel auch nicht mit, was gerade passiert und wo die Störung ist. (gut, man könnte im Regionsraum-Chat eine Meldung absetzen, aber das tut so gut wie keiner)
Für eine Verspätungsbegründung spricht meiner Ansicht nach zum einen eine gewisse Motivation für den Fahrdienstleiter, zum Anderen auch ein größeres Verständnis für die Verspätungen. Bei +60 bei einer S-Bahn mit kurzen Laufweg hört mein Verständnis irgendwann auf. Wenn ich jedoch weiß, dass im Stellwerk X heute morgen eine Signalstörung war, kann ich auch damit leben, dass alles massiv verspätet ist.
Gerade für einen Simulator, der durch die Vernetzung der Stellwerke und die Übertragung von Verspätungen lebt, sollten doch dokumentierte Verspätungen dazugehören.
Damit komme ich zum 2. Beispiel:
Für diesen Fall gibt es beim "Vorbild" auf Transportleitungsebene die Möglichkeit, eine Großstörung mit Angabe eines Grundes einzurichten. Für uns adaptiert schlage ich hier vor, dass man bei bestimmten Störungen die Möglichkeit hat, allen Zügen eine Verspätungsbegründung mitzugeben.2.Beispiel:
der Fdl in Leipzig Hbf hat Weichenstörung. Nun ist dort massig zu tun. Welcher Fdl klickt dann jeden betreffenden Zug an und gibt noch eine Verspätungsmeldung ab wenn da x Züge klingeln und drängeln ? Und was bringt es dem Fdl in Hamburg die Info, wenn ein ICE +53 Minuten Verspätung wegen Weichenstörung in Leipzig Hbf bekommen hat.
In deinem Beispiel wäre das also: "Großstörung Leipzig Hbf. - Weichenstörung" oder auch nur "Großstörung Leipzig Hbf." und fertig.
Nochmal zur Frage "Was bringt das?": Ich sehe auch für den Fahrdienstleiter mit der Störung Vorteile, nämlich dadurch, dass er sich durch die Ausgabe einer "Großstörung" auch von "lästigen" Fragen seiner Nachbarfahrdienstleiter befreien kann, weil denen dann (im Regionschat z.B.) automatisch mitgeteilt wird, dass in Leipzig eine Großstörung vorliegt.
Nun gilt es noch zu unterscheiden, wann eine Störung eine "Großstörung" ist und wann einzelne Verspätungsbegründungen eingegeben werden können bzw. sollen.
Eine Großstörung zeichnet sich dadurch aus, dass die Handlungsfähigkeit eines Fahrdienstleiters soweit eingeschränkt ist, dass er auch bei eigentlich nicht betroffenen Zügen nicht mehr fahrplanmäßig handeln kann, da die Störung seine Aufmerksamkeit zum Großteil bindet und dass es nicht mehr möglich ist, einzelne Züge von der Störung zu unterrichten (bei uns: dass man keine Zeit mehr hat, einzelnen Zügen Verspätungsbegründungen beizugeben).
Deshalb wäre mein Vorschlag, dass bestimmte Störungen (Strom, bestimmte Weichen, Displayausfall) in größeren oder schwerer bewerteten Stellwerken automatisch zu einer Großstörung führen. Das Stellwerk bietet dann die Möglichkeit an, eine "Großstörung" mitzuteilen. Diese wird im Regionschat (und allen Nachbar-Chaträumen?) durchgegeben und alle Züge im Stellbereich erhalten ab sofort bei einer Verspätung > 5 min die Begründung "Großstörung Leipzig Hbf.".
Bei kleineren / einfacheren Stellwerken gibt es die Großstörung dann nur bei einem kompletten Ausfall des Stelltisches, z.B. durch Stromausfall. Displayausfall oder Weichenstörungen führen nicht zur Möglichkeit einer Großstörung.
Kleinere und größere Stellwerke lassen sich durch den Schwierigkeitsgrad oder durch die Anzahl der Züge pro Stunde voneinander abgrenzen.
Freundliche Grüße,
EaGT